Bei der feierlichen Wiedereinweihung der Zionskirche im Sommer 1953 waren sich, so verzeichnet es die Gemeindechronik, „alle bewußt, daß zur endgültigen Vollendung des Werkes noch vieles fehlt“. Insbesondere auf die fehlende Orgel wurde verwiesen. Die ursprüngliche Sauer-Orgel war in den Kriegs- und Nachkriegswirren durch Plünderer zerstört worden – und fehlt bis heute. Dabei war die Zionskirche mit ihrem weiten, hellen, wie ein Zentralbau wirkenden Innenraum von ihrem Architekten August Orth nicht zuletzt in Hinblick auf ihre herausragende Akustik entworfen worden.
Die fehlende Orgel
Eine neue Orgel für unsere Zeit
Der durch die Spuren seiner wechselvollen Geschichte gezeichnete, für Brüche, Wandel und Spannungen stehende Kirchenraum versinnbildlicht Erfahrungen, die auch für die zeitgenössische Tonsprache maßgeblich sind. So wird mit der neuen Orgel, die insbesondere den Erfordernissen zeitgenössischer Orgelmusik Rechnung tragen soll, an die Geschichte der Kirche und an eine große künstlerisch-musikalische Vielfalt, die in der Zionskirche beheimatet ist, angeknüpft. Neben zahlreichen Ausstellungen der zeitgenössischen Kunst ist die experimentelle Musik und die Musik der Gegenwart durch Uraufführungen und Festivals der Neuen Musik in dieser Kirche immer präsent gewesen. Die neue Orgel und der KlangRaumZion werden eine Intensivierung der künstlerisch-musikalischen Auseinandersetzung in einem Stadtteil mit einem internationalen Publikum fördern, das eine hohe Affinität für zeitgenössische Kunstströmungen besitzt.