… ist eine der gefragtesten und anerkanntesten Komponistinnen unserer Zeit, deren Werke von führenden Orchestern in der ganzen Welt zu Aufführung gebracht werden. Sie studierte bei György Ligeti und wurde u.a. mit dem Grawemeyer Award (2004), mit dem Arnold-Schönberg-Preis (2005), mit dem Prix de Monaco (2010) sowie mit dem Wihuri-Sibelius-Preis (2017) ausgezeichnet.
Unsuk Chin
Mit großer Freude habe ich von dem Plan erfahren, eine neue, primär auf die zeitgenössische Musik ausgerichtete Orgel in der Berliner Zionskirche zu bauen. Dieses Projekt verbindet Zeitloses und Zukunftsträchtiges aufs Schönste: Seine Verwirklichung wäre eine kulturelle Pionierleistung erster Güte, welche nicht nur im norddeutschen Raum ein absolutes Novum darstellte, sondern auch international von beträchtlicher Relevanz wäre. Damit ginge endlich der weit verbreitete Wunsch in Erfüllung, dieser „Königin der Instrumente“ (Mozart) ein großes Potenzial an bislang noch unerforschten Möglichkeiten entlocken zu können. Dieses Projekt trägt nicht nur dazu bei, dass die Weltstadt Berlin für die internationale Neue-Musik-Szene zu einem Sehnsuchtsort wird, sondern es ist auch darüber hinaus von gesellschaftlicher Strahlkraft. Von ganzem Herzen begrüße ich dieses wunderbare Vorhaben.
Unsuk Chin
Komponistin
Dr. Johann Hinrich Claussen
… ist Kulturbeauftragter des Rates der EKD. Er war als Pastor, Propst und Hauptpastor in Hamburg tätig und veröffentlicht regelmäßig Beiträge zu kulturtheologischen Themen in Zeitungen, Zeitschriften und Radioprogrammen. Zur Geschichte des Kirchbaus und der Kirchenmusik publizierte er mehrere Bücher.
Das Besondere an der Orgelmusik ist, dass man sie wirklich nur als Klang im Raum, an Ort und Stelle, als lebendige Musik in einer echten Kirche genießen kann. Deshalb ist es eine so gute Idee, die Sanierung der Zionskirche und den Bau einer neuen Orgel miteinander zu verbinden.
Dr. Johann Hinrich Claussen
EKD-Kulturbeauftragter
Sandra Maischberger
… ist deutschlandweit als Journalistin und Moderatorin bekannt. Sie moderiert die Talkshows „Ich stelle mich“ und „maischberger“ in der ARD. Seit Mitte der Neunzigerjahre dreht Sandra Maischberger zudem Reportagen und Dokumentarfilme. Die Goldene Kamera erhielt sie für ihre Dokumentation „Helmut Schmidt außer Dienst”. Für ihr soziales Engagement bei „Jugend debattiert“ wurde sie mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet.
Seit dem Jahr 2000 sind meine Familie und ich im Kiez rund um die Zionskirche zu Hause. Die Kirche hat uns von Anfang an fasziniert und angezogen – als Ort der Begegnung und Kontemplation, als Zeugnis politischer Teilhabe und sozialer Verantwortung, als Bauwerk, in dem die Spuren der Geschichte sichtbar geblieben sind. Als Tochter eines Orgel spielenden Vaters und einer kunsthistorisch interessierten Mutter habe ich Kirchen in allen Teilen Europas schon immer als besondere Einheit von Architektur und Klang empfunden. Ich freue mich, als Mitglied des Kuratoriums des Projekts KlangRaumZion dazu beitragen zu können, im Herzen Berlins eine zukunftsweisende Interpretation dieses besonderen Zusammenspiels zu schaffen.
Sandra Maischberger
Journalistin und Moderatorin
Tamara Stefanovich
… ist als gefeierte Konzertpianistin gleichermaßen in Berlin als auch auf den großen Bühnen der Welt zuhause. Seit vielen Jahren setzt Sie sich besonders für die Musik der Gegenwart ein und arbeitete eng mit Pierre Boulez, George Benjamin, Hans Abrahamsen und György Kurtág zusammen.
In Zeiten, in denen wir uns vermehrt mit schwierigen Themen auseinandersetzen müssen, sollten wir unserem Geist die Freiheit geben, weitreichend zu fantasieren. Die Orgel und die Neue Musik bilden ein erstaunlich kreatives Feld, das unbedingt erkundet werden sollte, da es Tradition und Fortschritt in der Kunst vereint. Die Berliner Musikszene benötigt genau diese Art von Inspiration.
Tamara Stefanovich
Konzertpianistin
Prof. Dr. Michael Wolffsohn
… geboren 1947 in Tel Aviv, lebt seit 1954 in Deutschland und ist emeritierter Professor für Neuere Deutsche Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München. Als Historiker und Publizist meldet er sich regelmäßig zu wichtigen politischen, historischen und religiösen Fragestellungen zu Wort. In Berlin hat er unweit der Zionskirche mit der Restaurierung der Gartenstadt Atlantic ein soziales und interkulturelles Wohnprojekt verwirklicht.
Dass im eher „heidnischen“ Deutschland und Berlin Kirchen verkommen, ist keine Überraschung. Die Zionskirche ist jedoch weit mehr als „nur“ eine Kirche. Hier hat Dietrich Bonhoeffer gewirkt, ein Mann des Widerstands. In der End-DDR war die Zionskirche ein zentraler Ort der Bürgerrechtsbewegung, der 1987 von DDR-Rechtsextremisten überfallen wurde. Wo in Deutschland gibt es außer der Zionskirche einen Ort, an dem zweier deutscher Widerstände gegen zwei deutsche Diktaturen würdevoll gedacht werden könnte? Wenn sowohl praktizierende Christen als auch areligiöse Deutsche die Zionskirche religiös oder auch nur historisch politisch als gepflegten und gehegten „Ort der Erinnerung“ vernachlässigen, vernachlässigen sie das eigene religiöse und historische Erbe.
Prof. Dr. Michael Wolffsohn
Historiker und Publizist
Joana Mallwitz
… ist die neugewählte Chefdirigentin der Berliner Konzerthausorchesters und arbeitet mit renommierten Orchestern und an bedeutenden Opernhäusern weltweit. Für ihr leidenschaftliches Engagement als Vermittlerin klassischer Musik wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Tradition entsteht und lebt durch die Übersetzung der geerbten Idee in die Gegenwart und Zukunft. Eine zeitgenössische, moderne Orgel ist in dieser Hinsicht nicht nur ein schönes Projekt, sondern eine Notwendigkeit, um Kirchen- und Orgelmusik wirklich neu denken und für alle zugänglich machen zu können. Hierfür ist die geschichtsträchtige Zionskirche der ideale Ort, und in ihr stellt sich die Möglichkeit dar, Berlin auch in der Moderne zum musikalischen Zentrum zu machen.
Joana Mallwitz
Dirigentin
Martina de Maizière
… verfügt als Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Frauenkirche Dresden und der Stiftung Kunst und Musik für Dresden über umfangreiche Erfahrungen in der Förderung gemeinnütziger Projekte in ihrer Heimatstadt. An ihrem Zweitwohnsitz in Berlin engagiert sie sich für die Wiederherstellung der Zionskirche.
Die Zionskirche ist für uns alle mit „Dietrich Bonhoeffer“ und der „Umweltbibliothek“ verbunden. Nun soll neben dieser politischen Konnotation eine musikalisch-künstlerische in den Mittelpunkt gestellt werden. Wir haben in Dresden bereits gute Erfahrungen mit solch einer Paarung von gesellschaftlichem Engagement und zeitgenössischer Kunst und Musik gemacht. Daher unterstütze ich das Anliegen von KlangRaumZion besonders gerne – nicht nur aus Dresden sondern auch als zeitweilige Nachbarin der Zionskirche.
Martina de Maizière
Organisationsberaterin
Jörg Widmann
… ist ein in München und Berlin lebender Klarinettist und Komponist. Er gehört zu den vielseitigsten Künstlern seiner Generation. Als Klarinettist ist er regelmäßig zu Gast bei bedeutenden internationalen Orchestern. Komposition studierte er bei Kay Westermann, Wilfried Hiller und Wolfgang Rihm. Seine Tätigkeiten als Dirigent erweitert Jörg Widmann stetig. Sein Schaffen wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem renommierten Stoeger Prize der New Yorker Chamber Music Society of Lincoln Center (2009).
Sehr gerne habe ich meine Unterstützung für das Projekt KlangRaumZion zugesagt. Eine Orgel des 21. Jahrhunderts, die auch die Interpretation der Werke der Moderne explizit ermöglicht und fördert, ist eine schöne Chance, sakrale Räume neu zu denken und im wahrsten Sinne des Wortes neu zu kom‑ponieren. Ich wünsche dem Unterfangen viele Förderer und Unterstützer.
Jörg Widmann
Komponist und Klarinettist
Prof. Dr. Paul Zalewski
… ist Professor für Denkmalkunde an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder und Studienleiter des Masterstudiengangs „Strategies for European Cultural Heritage“.
Die Zionskirche ist nicht „nur“ ein Stück des gründerzeitlichen Berlins. Sie ist auch ein großzügiger Klangkörper, eine Einladung für alle, die nach einem befreienden Kunsterlebnis suchen.
Prof. Dr. Paul Zalewski
Professor für Denkmalkunde
Pierre-Laurent Aimard
… ist eine der führenden Persönlichkeiten der Neuen Musik. Für György Ligeti war er schlicht „der beste Pianist“ – der seine Musik besser kenne als er selbst. Auch mit legendären Komponisten wir Olivier Messiaen und Karlheinz Stockhausen arbeitete Aimard eng zusammen und erhielt den als Nobelpreis der Musik geltenden Ernst von Siemens Musikpreis 2017.