Die Zionskirche ist eng mit der jüngeren deutschen Geschichte verknüpft. Zwischen 1866 und 1873 erbaut und in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm I. und Bismarck eingeweiht, stand sie von Anfang an im Zeichen der sozialen Probleme, die sich mit der im Zuge der Industrialisierung explosionsartig wachsenden Stadt verbanden. Noch Dietrich Bonhoeffer, der in den frühen 1930er Jahren die Konfirmationsklasse der Zionskirche übernahm, sorgte sich angesichts der schwierigen sozialen Lage seiner Schützlinge.
Anfänge
Wandel
Im Herbst 1987 stand die Zionskirche im Blickpunkt der Geschichte, als die oppositionelle Umwelt-Bibliothek im Pfarrhaus von der Staatssicherheit gewaltsam geräumt wurde und dies einen Proteststurm auslöste, der zu einem Fanal für die Bürgerrechtsbewegung der DDR wurde. Heute ist aus dem einst berüchtigten Arbeiterviertel eine beliebte Wohngegend geworden, die sich mit der Gentrifizierung konfrontiert sieht und in deren unmittelbarer Nachbarschaft, entlang des ehemaligen Mauerverlaufs, eine der markantesten Sozialgrenzen des Landes verläuft. Aus der (selbst-)kritischen Erinnerung kann die Kraft erwachsen, sich zu engagieren, um ein sozial ausgewogenes Umfeld zu gestalten und mit der Zionskirche einen öffentlichen Raum zu erhalten, in dem Glaube gelebt werden kann und der ein Forum für einen politisch-sozialen Diskurs und für künstlerische Präsentationen bietet.
Heute
Die Zionskirche gehört zur Evangelischen Kirchengemeinde am Weinberg. Mit drei Gottesdienstkirchen in der Mitte Berlins gelegen, ist sie eine Gemeinde mit vielen Gesichtern, mit Angeboten für Kinder und Familien, mit Chören, Orchestern und Musik, mit Gottesdiensten und schönen Orten für Konzerte, Feste und zum Feiern. Sie lädt dazu ein, in Gemeinschaft nach christlichem Verständnis zu leben und eine erfüllte Beziehung zu Gott zu teilen und zu vertiefen.